Blue Danube Robotics GmbH

Seite an Seite: So erhöht AIRSKIN Sicherheit und Effizienz in der Mensch-Maschine-Interaktion

Robotikanwendungen können Arbeitsprozesse in der Produktion an vielen Stellen vereinfachen und Mitarbeitende von repetitiven Aufgaben entlasten. Wichtig ist dabei ein hohes Maß an Sicherheit in der Mensch-Maschine-Interaktion. Einen Beitrag dazu leistet Blue Danube Robotics mit ihrer Technologie AIRSKIN. Dahinter verbirgt sich eine weiche, druckempfindliche Sicherheitshaut, die in Form von einzelnen Pads magnetisch an Industrierobotern angebracht wird. Diese sichert nicht nur den Roboterarm an sich ab, sondern auch das End-Of-Arm-Tool. So können diese als maschinelle Assistenten direkt neben menschlichen Mitarbeitenden eingesetzt werden. Intelligente Sicherheitssensorik in den Pads erkennt Druckveränderungen bei Verformung des Pads durch einen Kontakt mit Personen oder Objekten sofort und stoppt die Bewegung des Roboters schon bei der leichtesten Berührung. Unfälle, wie Zusammenstöße oder Quetschungen werden vermieden. Da die Sicherheitstechnologie direkt am Roboterarm montiert ist, sind keine Zäune oder anderweitige Begrenzungen nötig – Stichwort Fenceless Robotics.

Industrielle Anwender sparen damit im Vergleich zu eingezäunten Varianten bis zu 90 Prozent der Bodenfläche ein. Das ermöglicht außerdem flexible, umgestaltbare Produktionslayouts. Der Vorteil der AIRSKIN-Technologie gegenüber Cobots ist ihre Flexibilität. Sie kann sowohl auf Industrierobotern, als auch auf AGVs (Automated Guided Vehicles), AMRs (Autonomous Mobile Robot) und EoATs (Endof-Arm-Toolings) mit Standardmodulen oder individuellem Design angebracht werden. Somit lassen sich die Vorteile von kollaborativen und Industrierobotern kombinieren: Geschwindigkeiten bis 2 m/s, eine Traglast von bis zu 300 Kilogramm und mit acht Millisekunden eine schnelle Reaktionszeit – für Effizienz und Sicherheit, die unter anderem PLe / Cat.3 zertifiziert ist.

Blue Danube Robotics verfolgt verschiedene Geschäftsmodelle. Neben der Funktion als Generalunternehmer rüstet das Unternehmen auch bestehende Robotikanwendungen seiner Kunden mit AIRSKIN aus. Für die Entwicklung kommt dabei ein CAD-Programm zum Einsatz. Dr. Florian Schüssler, Leiter der Produktentwicklung, prüfte diesen Prozess Anfang 2024 genauer und entdeckte Optimierungspotenziale. Für den Softwarewechsel wurden innerhalb der Entwicklungsabteilung Benchmarks und Kriterien festgelegt, um verschiedene Programme auf dem Markt miteinander zu vergleichen. Als Sieger gingen SOLIDWORKS und die 3DEXPERIENCE Plattform hervor.

Die Lösung überzeugte die Konstrukteure besonders in Punkto Support, Flächenmodellierung, Assemblyhandling und Möglichkeiten zur einfachen Erstellung von Betriebsanleitungen. Bei der Implementierung der neuen Softwarelandschaft erhielt Blue Danube Robotics ab dem ersten Schritt kompetente Unterstützung von planetsoftware. Mit ihrer Expertise in der Softwareintegration half das Team, die Umstellung reibungslos zu gestalten. Die enge Zusammenarbeit führte zu einer zügigen Implementierung und förderte die Effizienz und Innovationskraft des Unternehmens im Entwicklungsprozess.

Mit SOLIDWORKS Composer im Nu zur Bedienungsanleitung

Um Kunden eine reibungslose Montage der AIRSKIN auf dem Roboter zu garantieren, enthält jede ausgelieferte AIRSKIN auch eine ausführliche bebilderte Betriebsanleitung. Der Prozess, diese Montageanleitung für einen Auftrag zu erstellen, nahm bisher bis zu zehn Prozent der Entwicklungszeit in Anspruch. Mit dem SOLIDWORKS Composer ist dieser Schritt nun um einiges einfacher. Die Konstrukteure können CAD-Daten nahtlos aus SOLIDWORKS einspeisen. Anschließend erstellen sie einzelne Ansichten der Montageschritte, indem sie Bauteile und -gruppen entsprechend ein- und ausblenden, verschieben oder einfärben und fügen grafische Elemente wie Richtungspfeile hinzu. Ein weiterer Pluspunkt: Datendurchgängigkeit. Werden Änderungen am CAD-Modell vorgenommen, lassen sich diese mit einem einfachen Aktualisierungsbefehl im SOLIDWORKS Composer auf die bisherige Arbeit übertragen. Somit sparen die Entwickler viele manuelle, zeitintensive Arbeitsschritte, um die Modelle auf dem gleichen Stand zu halten. Dazu kommt, dass die Erstellung der Betriebsanleitungen schon beginnen kann, bevor der Entwicklungsprozess abgeschlossen ist.

Umfangreiche Funktionen aus einer Hand

Bei der Implementierung startete das Team um Dr. Florian Schüssler mit einem Pilotprojekt, bei dem SOLIDWORKS und SOLIDWORKS Composer zum Einsatz kamen. Schnell stellte sich heraus, dass auch SOLIDWORKS Visualize für das Rendering der Produkte einen Mehrwert bringt. Für ein weiteres Projekt sollte gemeinsam mit planetsoftware der nächste große Schritt unternommen werden, um die neue Softwarestruktur zu vervollständigen: die Ergänzung der 3DEXPERIENCE Plattform. Sie schöpften damit das Potenzial des Portfolios weiter aus und profitierten von einem wesentlich größeren Funktionsumfang, als mit der vorigen Lösung. Einen großen Beitrag, den Entwicklungsprozess für AIRSKIN zu beschleunigen, leistet das durchgängige Produktdatenmanagement auf der 3DEXPERIENCE Plattform. In der einheitlichen Umgebung greifen alle Konstrukteure auf den gleichen, aktuellsten Stand eines Modells zu und können parallel daran arbeiten. Das senkt das Risiko für Fehler erheblich und erleichtert die Zusammenarbeit.

Die erfolgreiche Umstellung auf das SOLIDWORKS Portfolio innerhalb der angesetzten sechs Monate und die große Akzeptanz seitens der Mitarbeitenden spricht für die einfache Bedienung und intuitive Benutzeroberfläche der Lösungen. Für die Zukunft ist sich Dr. Florian Schüssler sicher, dass sich die Entscheidung, auf das Dassault Systèmes Portfolio umzuschwenken, für sein Unternehmen auszahlen wird. Schon jetzt schlägt sich der Erfolg in den Zahlen nieder: Im Pilotprojekt konnte Blue Danube Robotics die Entwicklungszeit um 30 Prozent senken, beim zweiten Projekt dauerte es sogar nur noch halb so lang, wie vor der Einführung der Lösungen von Dassault Systèmes. Eine positive Tendenz, um auch in Zukunft für effiziente, sichere Automatisierung zu sorgen.